Kräftig treten die beiden Rikschafahrer in die Pedalen, fragen an jeder Kreuzung, wo es denn jetzt langgehen soll und verwöhnen so ihre kleinen und großen Fahrgäste mit einer besonders schönen „Tour de Tierpark“. Nach diesem kleinen Ausflug kommen die Kinder dann gerne auf die Wiese zu Heike Krämer, die aus „ihrer“ Stadtbücherei das „Kamishibai“mitgebracht hat: das japanische Papiertheater lädt zum Erzählen und Staunen ein. Doch was wäre ein Sommerfest ohne Wasserspiele? Begeistert stellen sich die Kinder mit ihren Wasserspritzen in die Reihe, um als Erster das Klopapier abzuschießen – oder noch viel lieber die rührigen Helferinnen aus dem Orgateam. Das Sommerfest, das die Partner des Netzwerkes „Gemeinsam für geflüchtete Familien“ veranstalteten, wurde seinem Namen sehr gerecht: ohne besonderen Anlass – außer dem, den Sommer zu feiern – kamen 100 Menschen im Alsdorfer Tierpark zusammen, um in lockerer Runde zu picknicken, zu plauschen und es sich gutgehen zu lassen. Eingeladen wurden die zugewanderten und hiesigen Familien vom Diakonischen Werk im Kirchenkreis Aachen, der Volkshochschule im Nordkreis Aachen, der Stadtbücherei, der Caritas, dem Familienzentrum Florianstraße und dem Jugendamt. Dieses Netzwerk hat mittlerweile über 300 Veranstaltungen durchgeführt, die den geflüchteten Familien das Ankommen in der neuen Heimat erleichtern sollen. Von Alphabetisierungskursen mit Kinderbetreuung für Mütter, über Flüchtlings-Eltern-Kind-Spielgruppen, Fitnesskurse nur für Frauen, Waldausflüge mit Naturpädagogin, pädagogischen Gesprächskreisen zur Diskussion von Werten und Erziehungsthemen bis hin zu Tanzbegegnungen, Näh- und Kreativkursen reicht die bunte Palette. Von Mitte 2017 bis Ende 2020 wird das Netzwerk „Gemeinsam für geflüchtete Familien“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und dem Europäischen Sozialfonds gefördert, um die Familien durch bedarfsgerechte Beratungs- und Begleitungsangebote zu unterstützen und damit die Bildungsintegration der Kinder sowie die gesellschaftliche Teilhabe der neu angekommenen Familien zu fördern. „Das Bundesmodellprogramm „Starke Netzwerke Elternbegleitung für geflüchtete Familien“ hat zum Ziel, die Eltern- und Bildungsbegleitung neu zugewanderter Familien durch die Stärkung kommunaler Netzwerkstrukturen zuetablieren und nachhaltig im Sozialraum zu verankern.“
(siehe: www.elternchance.de/bundesprogramm-starke-netzwerke/)
Text und Fotos: Britta von Oehsen, Diakonisches Werk im Kirchenkreis Aachen e.V.