Aachener Zeitung – Nordausgabe – 03.03.2016
Auch Alsdorf stellt Antrag für Flüchtlingshilfe
Alsdorf. Mit etwas Glück könnte die Flüchtlingshilfe in Alsdorf mit zusätzlichen 1,3 Millionen Euro unterstützt werden. Ebenso wie die drei anderen Nordkreis-Städte hat Alsdorf fristgerecht zum 19. Februar einen Förderantrag gestellt, wie im Jugendhilfeausschuss am Dienstag mitgeteilt wurde.
Das Land NRW will Städte und Gemeinden im Rahmen des Sonderprogramms „Hilfen im Städtebau für Kommunen zur Integration von Flüchtlingen“ zusätzlich 72 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Gefördert werden können sowohl investive Maßnahme wie Neu- und Umbauten sowie Modernisierungen von Betreuungseinrichtungen wie Kindertagesstätten, Jugendtreffs, Schulen und Sporteinrichtungen. Außerdem können investitionsbegleitende Maßnahmen wie das Quartiersmanagement oder die Organisation bürgerschaftlichen Engagements finanziell unterstützt werden.
Auf „Soziale Stadt“ aufsatteln
Alsdorf will auf das Projekt Soziale Stadt aufsatteln. Quartiersmanagement, psychosoziale Betreuung, Unterstützung der Ehrenamtler, Integration in den Arbeitsmarkt und die Betreuung der Flüchtlingskinder seien die Schwerpunkte, teilte Dezernent Stephan Spaltner mit. Eingebundene Träger sind ABBBA, Caritas, Diakonie, Sozialdienst katholischer Frauen und der Verein für allgemeine und berufliche Weiterbildung. Räume und Stellen sollen mit dem Geld geschaffen werden. Vor allem die Begleitung der Ehrenamtler stünde im Fokus, so Spaltner. Alsdorf sei doppelt belastet: zusätzlich zum eh schon schwierigen sozialen Brennpunkt im Stadtzentrum durch die Flüchtlingsproblematik. Dieses Argument soll bei der Bewilligung ziehen.
Wer macht das Rennen?
Die Stadt Würselen hat die Förderung eines Familien- und Bürgerzentrums beantragt. Es geht um den Bau einer fünfgruppigen Kita. Dabei soll der Kindergarten zu einem Familienzentrum mit Funktion als Bürgerbegegnungsstätte ausgebaut werden. Der Verein „Förderkreis Asyl“ soll sich einbringen. Inklusive Betreuungsmanagement hat das Projekt ein Volumen von 2,57 Millionen Euro.
Baesweiler hat für eine energetische Sanierung und eine Erweiterung der Barbaraschule fünf Millionen Euro beantragt; eine Teilzeitstelle in der Sozialarbeit für Flüchtlinge soll ergänzt werden. Nun bleibt abzuwarten, für wie viele Anträge die 72 Millionen Euro ausreichen – und welchen Anträgen Vorrang eingeräumt wird. (vm)