Aachener Zeitung – Nordausgabe – 04.06.2016
Immer weniger Flüchtlinge müssen ihr Geld persönlich abholen. Allerdings noch Umstellungsprobleme.
Alsdorf. Der Zahltag für Flüchtlinge in Alsdorf für diesen Monat ist – wie von Sozialamtsleiter Wolfgang Schleibach prognostiziert – zügiger vonstatten gegangen als im Monat davor. Grund ist, dass rund 80 der insgesamt rund 450 Flüchtlinge inzwischen mehr als 15 Monate in Deutschland registriert sind, sie somit dem Gesetz nach wie Sozialhilfeempfänger behandelt werden können und das Geld nicht mehr persönlich bei der Behörde abholen müssen. Es wird nun auf ein Guthabenkonto überwiesen. „Die Bearbeitung ging dieses Mal deutlich schneller“, so Schleibach. „Einige waren zwar gekommen, obwohl es gar nicht mehr nötig gewesen wäre, aber so ist das am Anfang einer Umstellung“, so der Fachgebietsleiter weiter. Um halb eins mittags sei man dennoch fertig gewesen.
Zu Spitzenzeiten dauerte die Aushändigung der Schecks bis in den Nachmittag, schon in den frühen Morgenstunden, weit vor der Öffnung des Rathauses, hatten sich Schlangen gebildet, was Flüchtlinge kritisierten (wir berichteten). Von Mal zu Mal werden nun immer mehr Flüchtlinge die 15-Monat-Marke überschreiten, so dass mit einer weiteren Entspannung zu rechnen ist – solange keine größeren Neuzuweisungen erfolgen.
Zukunft der Kleiderkammer
Was unterdessen mit Kleidung und anderen Textilien passiert, die in der Kleiderkammer an der Otto-Wels-Straße lagern, passiert, ist noch unklar. „Wir befinden uns in Gesprächen“, so Sozialamtsleiter Wolfgang Schleibach. Eingerichtet worden war die Vergabestelle für Flüchtlinge, die im Erstaufnahmelager untergebracht waren. Dieses ist aber längst aufgelöst, alle Flüchtlinge sind anderweitig untergebracht. In der Kleiderkammer türmen sich aber noch Hosen, Handtücher und so weiter. Eine Anlaufstelle für dauerhaft bleibende Flüchtlinge ist derzeit der Tauschring unter dem Dach von ABBBA, wo man – im Tausch oder auch so – getragene Kleidung erhält. Eine Möglichkeit wäre, den Inhalt der Kleiderkammer in den Tauschring zu überführen. (vm)