Aachener Zeitung vom 06.11.2017
Neues Angebot in der Luisenpassage startet in der kommenden Woche – Vorbild aus Aachen
Mit dem Café Atlas wird das Angebot in der Alsdorfer Luisenpassage in der kommenden Woche erweitert. Eröffnet wird die Einrichtung am Mittwoch, 8. November. Danach soll es einmal wöchentlich die Gelegenheit geben, dass Neuzugezogene und Alteingesessene in Alsdorf zusammenkommen, miteinander sprechen, sich austauschen und die Vielseitigkeit der Kulturen kennenlernen.
Die Ursprungsidee für das Café Atlas stammt aus dem August: Damals gab es in der Luisenpassage eine Veranstaltung, organisiert von den dort ansässigen karitativen Trägern unter dem Dach des Vereins Abbba (Alsdorfer Bildungs-, Beratungs- und Begleitungsangebote), zu der alle geflüchteten Menschen in Alsdorf eingeladen waren. Es sei darum gegangen, Gespräche zu führen und zu erfahren, was in Alsdorf fehle, um gut in der Stadt anzukommen, berichtet Lisa Trümper-Loogen vom SkF.
Bei dem Austausch gaben viele der Flüchtlinge an, zwar Deutsch zu lernen, aber keine Gelegenheit zu haben, die Sprache auch zu sprechen, da in den Unterkünften fast ausschließlich in der Heimatsprache kommuniziert werde. So sei der Wunsch geäußert worden, in ungezwungener Atmosphäre mit Alsdorfern in Kontakt zu treten, sagt Yvonne Hildebrandt von der Caritas.
Zur gleichen Zeit stellte Norbert Suing, ebenfalls von der Caritas, in einer Dienstbesprechung in Alsdorf das Konzept des Aachener Cafés Weltweit vor, das vom Jugendmigrationsdienst der Caritas betrieben wird. Dort treffen sich junge geflüchtete Menschen und Aachener Jugendliche und verbringen Zeit miteinander. „Das Angebot läuft gut und ist sehr niederschwellig. Dort gibt es das ‚Programm ohne Programm‘. Es geht einfach nur darum, sich zu unterhalten, gemeinsam zu spielen“, erzählt Suing. Viele der teilnehmenden deutschen Jugendlichen binden die Flüchtlinge über das Café hinaus in ihre Hobbys mit ein. Jetzt gibt es den Versuch, dieses Konzept auch in Alsdorf umzusetzen.
Wert legen die Verantwortlichen darauf, dass es sich beim Café Atlas um ein offenes Angebot handelt, das jeder besuchen kann. „Das Café soll die Menschen zusammenbringen. Man spricht ja normalerweise keine Fremden einfach so auf der Straße an“, beschreibt Yvonne Hildebrandt. Parallel zum Café Atlas hat in denselben Räumlichkeiten des Abbba-Treff auch der Evangelische Kinder- und Jugendtreff geöffnet. Darüber hinaus sei der Mittwoch grundsätzlich ein sehr aktiver Tag in der Passage, an dem dort viel passiere, sagt Yvonne Hildebrandt. „Eine gute Gelegenheit also für alle Alsdorfer, einmal vorbeizuschauen und das Café kennenzulernen.“
„Wir sind sehr zuversichtlich, dass das Angebot angenommen wird. Wir setzen auf Kontinuität und sind offen für die Entwicklung der Begegnungsstätte“, erklärt Lisa Trümper-Loogen. Ein ähnlich ausgelegtes Projekt gab es übrigens mit dem Babbelcafé bereits in der Vergangenheit. Dort habe sich allerdings der Mittag als Veranstaltungszeit als ungünstig erwiesen, beschreiben die Verantwortlichen. Aber: Die Café-Atmosphäre habe sich als sehr gut erwiesen. Im „Atlas“ bekommt diese nun frischen Wind.
Geöffnet sein wird das Café mittwochs von 15.30 bis 18 Uhr. Die Eröffnung am kommenden Mittwoch findet von 16 bis 18 Uhr statt.