Aachener Zeitung – Nordausgabe – 08.06.2016
Begegnungen stehen im Mittelpunkt an den vielen Info- und Mitmachständen auf dem Alsdorfer Denkmalplatz
Alsdorf. Völlig grenzenlos und rundum multikulturell: Gut 1000 Besucher haben beim „Bazar der Kulturen“, dem sechsten Tag der Integration auf dem Alsdorfer Denkmalplatz, die Vielfalt gefeiert. Vier Stunden lag bot dieses Event einen ganz besonderen Ort des Kennenlernens.
Um Begegnungen sollte es an dem Tag gehen – und Begegnungen gab es reichlich an den vielen Info- und Mitmachständen, die den gesamten Denkmalplatz säumten.
Dort präsentierten sich unter anderem das Integrationszentrum der Städteregion Aachen, die Stadtbücherei und zahlreiche Aktionen in Trägerschaft der Alsdorfer Begleitungs-, Bildungs- und Beratungsangebote (ABBBA). Zum Beispiel der Teil- und Tauschring, der gemeinsam mit in der Stadt lebenden Flüchtlingen ein riesiges, buntes Glücksrad vorbereitet hatte. Das wurde ausgiebig gedreht – und so mancher Besucher ging mit einem schicken oder nützlichen Gegenstand wieder nach Haus. Nicht nur bei diesem Angebot beteiligten sich die in Alsdorf lebenden Flüchtlinge.
Auch auf der Bühne setzten sie sich in Szene, etwa beim Auftritt der Samba-Gruppe des städtischen Jugendtreffs „Alte Dorfschule“, in der auch unbegleitete minderjährige Flüchtlinge den Takt angeben. Für einen spontanen Tanz eines jungen Mannes aus Afghanistan war ebenfalls Platz.
Für diesen Beitrag gab es riesigen Applaus – wie überhaupt für alle Darbietungen. Seien es die imposant-aisatischen Löwenkostüme des Aachener Vereins „Vo Dao
Vietnam“, der Orientalische Tanz der Gruppe um Karima El-Barkani, die Kampfsportler des Alsdorfer Vereins „Musado“ oder die Musiker, die auf türkischen und kurdischen Saiteninstrumenten Lieder präsentierten. Ganz stark auch die Kleinsten: Kinder aus den Kitas Blumenrath, Annapark, Florianstraße und St. Castor hatten eigene Tänze vorbereitet, ebenso die Kinder- und Tanzgruppen aus den Moscheevereinen. Die Erzieherinnen aus der städtischen Kita Kellersberg boten kreative Workshops für die Besucher an. Fleißig gebastelt wurde auch am Stand der Jugendkunstschule „Aber Hallo“ und beim Upcycling-Workshop von ABBBA.
Zeichen gesetzt
Wer mochte, durfte für einen Schnappschuss gern im Streifenwagen des muslimischen Kontaktbeamten Michael Jäckle Platz nehmen oder zusehen, wie die Jugend des Technischen Hilfswerks einen imposanten Gerüst-Turm neben dem Denkmalplatz emporwachsen ließ. Auch die jungen Fußballer des SV Alemannia Mariadorf demonstrierten auf ihrem Mitmach-Parcours, dass es im Sport viel Platz für die Integration und das Miteinander gibt – und keinen für Fremdenhass.
„Wir sind heute alle hier, um ein schönes Zeichen zu setzen“, sagte Bürgermeister Alfred Sonders zu Beginn des Festes. Er dankte auf der Bühne dem Integrationsrat der Stadt Alsdorf, der den „Bazar der Kulturen“ mit seinem Geschäftsführer Stefan Schaum organisiert hatte. Die Moderation hatte Önder Günay, Vorsitzender des Integrationsrates, übernommen.
Lebendige Zeichen des Miteinanders fanden sich überall auf dem Denkmalplatz. Wie am Stand der Jugendgruppe „Die Falken“, die alkoholfreie „Welcome Cocktails“ für die Flüchtlinge und die übrigen Besucher bereithielt. Gastronomisch war überhaupt so einiges im Angebot.
Waffeln hatte eine Gruppe des Deutschen Roten Kreuzes frisch gebacken, daneben gab es zahlreiche türkische Spezialitäten und gratis Zuckerwatte für die Kinder. Eine runde Sache, die schwungvoll war, fröhlich und friedlich – und ein lebendiges Beispiel dafür, dass es gemeinsam besser geht.
Gefördert wurde der „Bazar der Kulturen“ mit Mitteln der Städtebauförderung aus dem Verfügungsfonds „Mitwirkung und Beteiligung“ durch das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, dem Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen und der Stadt Alsdorf.