Super Mittwoch vom 05.04.2017
Wer sich ehrenamtlich engagieren möchte, wird in der Alsdorfer Luisenpassage fündig
Alsdorf. Bei der Vielzahl an Projekten, die unter dem Dach von ABBBA e.V. (Alsdorfer Bildungs-, Beratungs- und Begleitungsangebote) der Alsdorfer Bevölkerung zur Verfügung gestellt werden, sind vor allem ehrenamtliche Unterstützer gefragt. Ohne den freiwilligen und unentgeltlichen Einsatz von Menschen jeden Alters wären zahlreiche Angebote erst gar nicht möglich.
Im Freiwilligenzentrum, das von der Caritas getragen wird und wie so viele andere Projekte in der Luisenpassage beheimatet ist, werden Menschen, die sich für eine ehrenamtliche Tätigkeit interessieren, darüber informiert, welche Projekte es derzeit gibt.
„Wir bieten so etwas wie eine Berufsberatung im Ehrenamt an“, beschreibt Yvonne Hildebrandt vom Freiwilligenzentrum. Dabei müssen potenzielle Ehrenamtler nicht unbedingt mit einer konkreten Idee vorbei kommen. „Es reicht völlig, wenn er sagt: ‚Ich habe Zeit und ich möchte etwas tun‘“, so Hildebrandt. Das Freiwilligenzentrum bedient dabei nicht nur eigene Projekte, sondern auch Anbieter, die nicht im „ABBBA-Boot“ sitzen, zum Beispiel Hospizdienste und Altenheime. Auch Institutionen können auf das Freiwilligenzentrum zukommen und sich in die Datenbank aufnehmen lassen. „Wir sind eine WG mit vielen Zimmern“, sagt Yvonne Hildebrandt über die zahlreichen Kooperationspartner und Angebote. Da wäre zum Beispiel „Jugend trifft Erfahrung“ (JutE). Bei JutE geht es darum, dass ehrenamtliche Mentoren ihr Wissen im Rahmen einer Eins-zu-eins-Betreuung an Kinder weitergeben, sie begleiten, fördern, bei den Hausaufgaben betreuen und so weiter. „Ehrenamtler müssen keine Lehrer in Rente sein. Viel wichtig sind ein Herz für Kinder, Geduld und gute Sprachkenntnisse“, sagt Yvonne Hildebrandt.
Direkt im Freiwilligenzentrum gibt es verschiedene Kursprogramme, die immer wieder Unterstützung von Ehrenamtlern gebrauchen können. In der „Lernwerkstatt“, die in Kooperation mit dem Verein für allgemeine und berufliche Weiterbildung (VabW) stattfindet, bringen Ehrenamtler ihre Fähigkeiten ein und „unterrichten“ Flüchtlinge in den Bereichen Gartenbau, Näharbeiten, Schneidern und vielem mehr. Es gibt aber auch Sprach-, EDV- und Musikkurse. Hildebrandt: „Der Stundenplan ist noch ausbaufähig. Wir freuen uns immer über neue Vorschläge für Angebote von außen.“
Beim Treffpunkt „Papierkram“ steht die Unterstützung beim Ausfüllen von Anträgen, dem Aufsetzen von Schriftstücken, dem Schreiben von Bewerbungen, der Auseinandersetzung mit Strom- und Wasseranschlüssen und vieles mehr im Mittelpunkt. Das Angebot richtet sich dabei nicht nur an solche, die Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache haben. „Viele Menschen sind überfordert und profitieren von dieser Anlaufstelle“, berichtet Yvonne Hildebrandt. Das „Babbelcafé“ soll eine Anlaufstelle für Integration sein, ein Ort, an dem Hemmschwellen abgebaut werden und die Menschen zusammenkommen, sich kennenlernen und austauschen. Es findet montags von 11.30 bis 13.30 Uhr statt. Und auch hierfür werden Ehrenamtler gesucht, die sich ums Gelingen des Angebots kümmern möchten.
Auch der Sozialdienst katholischer Frauen Alsdorf (SkF) ist fortwährend auf der Suche nach ehrenamtlichen Kräften, zum Beispiel solchen, die sich als Familienpaten engagieren wollen. Sieben Familien warten derzeit auf Unterstützung und Entlastung. Zwei bis drei Stunden in der Woche Zeit sollten Interessierte mitbringen und zusätzlich Toleranz für andere Lebensentwürfe und die Bereitschaft seine Zeit auf den Bedarf der Familie abzustimmen. „Es lohnt sich“, schwärmt Lisa Trümper-Loogen, die das Projekt begleitet. „Eine Patenschaft ist für beide Seiten eine Bereicherung.“
Gesucht werden weiterhin beim SkF auch Flüchtlingspaten. Dabei geht es darum, Menschen ohne Kenntnisse über das Land, in das sie gekommen sind, und dort mit der Sprachbarriere konfrontiert sind, etwa bei Behördengängen zu unterstützen, zu Arztbesuchen zu begleiten, mit Kindern Schulbücher anzusehen, bei der Wohnungssuche zu helfen, die deutsche Kultur zu erklären und vieles mehr. Die Paten engagieren sich auch für minderjährige, unbegleitete Jugendliche, damit schon frühzeitig eine Betreuung stattfindet. „Man erhält einen direkten Austausch zu anderen Kulturen und wird überhäuft mit Gastfreundschaft. Man lernt Menschen mit Herzenswärme und Toleranz kennen. Das ist eine Integration durchs An-die-Hand-nehmen“, berichtet Lisa Trümper-Loogen.
Auch der Dolmetscherdienst sucht ehrenamtliche Helfer, am besten solche, die Sprachen wie Französisch und Arabisch, gerne auch Farsi, Tigrinisch und Paschtu beherrschen. Dort wie bei allen anderen ehrenamtlichen Angeboten gibt es gemeinsame Treffen und Schulungen. Die Ehrenamtler werden bei ihrer Tätigkeit begleitet und unterstützt. Gefördert werden die Projekte des SkF Alsdorf unter dem Dach von ABBBA vom Projektverbund „Mitten drin“ des Landes NRW.
Eine Übersicht über alle ehrenamtlichen Tätigkeiten gibt es im Internet unter www.freiwillig-in-alsdorf.de. Das Freiwilligenzentrum hat montags und dienstags von 9.30 bis 13 Uhr und mittwochs von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Yvonne Hildebrandt ist telefonisch zu erreichen unter 02404/59959-14, Lisa Trümper-Loogen unter 02404/59959-15.